Wolfgang Knobloch

Unserem langjährigen Museumsleiter Wolfgang Knobloch wurde 2017 für sein herausragendes Engagement in der Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe eine Ehrennadel verliehen.

Wolfgang Knobloch ist als Kind unserer Gemeinde seit Jahrzehnten sehr umtriebig, wirkt vielfältig und nachhaltig. Im Rahmen der 1250-Jahrfeier zur Erstnennung Eggenstein hat er nicht nur Konzeption und Einrichtung des Heimathauses am Ankerberg erarbeitet und selbst beim Umbau Hand angelegt, sondern ist auch Co-Autor der neuen Teilortschronik und Autor der wöchentlichen Amtsblattartikel während des Jubiläumsjahrs.

Neben der 2015 erschienenen Ortschronik stammen auch z.T. umfangreiche Begleittexte zu den jährlichen Sonderausstellungen aus seiner Feder. Seine Sammeltätigkeit läuft kontinuierlich weiter: In den letzten Jahren konnten einige bedeutende Nachlässe gesichert werden. Wolfgang Knobloch ist bis heute jede Woche unterwegs für die laufenden Arbeiten in den beiden Museen unserer Gemeinde. Während des Jubiläums pendelte er täglich, manchmal auch zweimal am Tag zwischen seinem Wohnort Waldbronn-Etzenrot und Eggenstein-Leopoldshafen. Als Vorsitzender der Jubiläums-Projektgruppe Ortsgeschichte hatte er maßgeblichen Anteil bei verschiedenen Veranstaltungen wie Ausstellungen, ortsgeschichtlichen Exkursionen und dem Historischen Festumzug. Er stand jederzeit trotz seiner umfangreichen Aktivitäten allen als Experte für Ortsgeschichte beratend zur Verfügung, so auch Klaus Stadler beim „Drehbuch“ der musikalischen Zeitreise beim Festabend zum Auftakt des Jubiläums.

Sein außergewöhnliches über Jahrzehnte hinweg andauerndes hohes Engagement wurde bereits mehrfach gewürdigt. 1984 erhielt er die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg und 2010 den Schröcker Leopold, den auch Bundespräsident Roman Herzog bekommen hat. 2016 wurden Wolfgang Knobloch und Mario Schönleber mit Gemahlinnen zum Sommerfest des Bundespräsidenten nach Berlin eingeladen. Nach dem Wehrdienst machte der gelernte Feinmechaniker Wolfgang Knobloch eine Ausbildung zum Archäologischen Restaurator am Forschungsinstitut für Ur- und Frühgeschichte, dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz. Er machte damit seine Leidenschaft zum Beruf. Anschließend war er zwei Jahre beim Staatlichen Amt für Denkmalpflege tätig und seit 1972 bis zur Pensionierung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe. Dort war er zuletzt ab 1983 Leiter der Restaurierungswerkstätten. Als ausgewiesener Experte engagierte er sich beim 1982 eröffneten Heimatmuseum in Leopoldshafen und brachte einen Großteil seiner eigenen Sammlung ein. Seit über drei Jahrzehnten ist er ehrenamtlicher Museumsleiter und begeistert bei seinen Führungen mit seinen humorvollen Anekdoten. Über Anfragen von Kindergärten und Schulen freut er sich besonders, denn die Förderung des Geschichtsbewusstseins bei Kindern und Jugendlichen sind ihm ein Anliegen. So wirkt er auch gerne bei den Vorbereitungen zu den jährlichen Volkstrauertagen mit, bei denen Jugendliche eingebunden sind. Durch jährliche Sonderausstellungen zu unterschiedlichen, auch überregionalen Themen konnten immer wieder neue Besuchergruppen fürs Museum gewonnen werden. Die gemeinsam ab 1989 mit Ehefrau Otti Knobloch organisierten Vortragsveranstaltungen etwa zu den neuen Bundesländern mit von dort stammenden Referenten runden bis heute das Programm des Heimatmuseums ab.

Mit der Verleihung eines Förderpreises durch den Arbeitskreis „Heimatpflege Nordbaden“ im Rahmen des Wettbewerbs „Vorbildliches Heimatmuseum“ im Regierungsbezirk Karlsruhe im September 1990 wurde das Museum in seiner besonderen Art gewürdigt.

Aufgrund seiner exzellenten Fachkenntnis ist Wolfgang Knobloch ein gefragter Experte bei anderen Museen der Region, so haben es sich zwei Vertreter aus Durmersheim nicht nehmen lassen, bei der Feierstunde dabei zu sein.

Wolfgang Knobloch ist ein Glücksfall und großer Gewinn für Eggenstein-Leopoldshafen.

Wolfgang Knobloch mit Ehrennadel ausgezeichnet