Biotopvernetzung Waldrandgestaltung Niederau-Pfinzkanaldamm
Im Zuge der Biotopvernetzung ist in 2014 ein weiterer Schritt getan worden. Das Ziel des Biotopvernetzungskonzeptes ist unsere heutige Kulturlandschaft möglichst ökologisch hochwertig zu erhalten, zu bewirtschaften und hierfür die richtige Balance zu finden. So stellen stufige Waldränder einen artenreichen Übergang vom Acker zum Wald dar.
Im Gewann Niederau-Döhlesäcker wurden im Winter 2013 längst des Waldweges Bäume entnommen, um eine Heckenzone auszubilden. Die Landwirte brachten einen rund zehn Meter breiten Streifen Ackerland entlang des Waldrandes ein. Er wurde zunächst brach gelegt und dann mit einer Saatgutmischung zur Hälfte mit „Hecken und Waldschatten“ und „Sonniger Saum“ eingesät. Diese Mischung zielt auf eine dauerhafte, dem Standort und der Pflege angepasste, natürliche Pflanzengesellschaft ab.
Auf Initiative von Forst und Jäger wurde in Zusammenarbeit mit Landwirt Backenstoss kostengünstig der Schattenbereich des Ackers mit Minderertrag bei der Feldfrucht in eine artenreiche Wiese entwickelt. Die Gemeinde brachte ihre, in der Feldflur gelegenen Grundstücke im Tausch ein.
Im kommenden Herbst ist eine weitere Maßnahme im Bereich Naturschutzgebiet Fisperweg mit dem betroffenen Landwirt angedacht.
Konsens zur Waldrandgestaltung Niederau/Döhlesäcker
Über eine ökologisch sinnvolle Waldrandgestaltung wurde öfters gesprochen. Beim Waldbegang 2012 wurde von Förster Friedhelm Booms eine Idee vorgestellt und auch in 2013 wieder angesprochen. Die berechtigten Interessen aller Beteiligten unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach. Auf Anregung der Jagdpächter ist es gelungen Einvernehmen zu erzielen bezüglich der Gestaltung des Abschnittes im Gewann Niederau/Döhlesäcker.
Die Beteiligten prüften in 2013 die Möglichkeiten vor Ort. Der betroffene Landwirt Backenstoß, Landschaftsplaner Bernhard Finke, Förster Booms, die Jagdpächter und Jürgen Ehrmann von der Gemeindeverwaltung konnten sich einigen.
Aus der Ackerfläche werden für einen Gras-Krautstreifen fünf Meter breite Streifen genommen. Ein ökologischer Waldrandaufbau bedingt die Schaffung eines gestaffelten Aufbaus vom Wald kommend über eine Strauchzone zu einem Gras-Krautstreifen vor dem Ackerland.
Der Gemeindeforst hat die für den stufigen Aufbau notwendigen Holzmaßnahmen durchgeführt.
Biotopverbundkonzeption zur Erhaltung der Artenvielfalt
„Der Biotopverbund ist ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt, indem die Lebensräume der jeweiligen Arten verbunden bleiben und damit der Artenaustausch sichergestellt wird“ erläutert Jürgen Ehrmann. Waldrandmaßnahmen in Kooperation der Betroffenen waren schon früher, in der ersten Phase der Umsetzung von Biotopvernetzungsmaßnahmen ein Schwerpunkt.
Die Biotopverbundkonzeption der Gemeinde ist Grundlage für die weitere Aufwertung der Gemarkung mit vernetzten hochwertigen Lebensräumen und Landschaftsgestaltung.
Wie in der Vergangenheit sollen die Grundsätze und Vorschläge aus der gemeindlichen Konzeption zum Biotopverbund in übergeordnete Planungen wie den Landschaftsplan zum Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbandes überführt werden. Gleichzeitig dienen die Vorschläge als Ideenpool für die beispielsweise in bau- und wasserrechtlichen Verfahren notwendigen Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft.