Von der Gemeindefusion bis heute

Die Jahre nach der Gemeindefusion waren ganz von den Bemühungen geprägt, die beiden bislang eigenständigen Gemeinwesen samt Gemeindeverwaltung zu einem einheitlichen Gepräge zu führen, was sich nicht immer einfach gestaltete.

Besonders emotional wurden die Auseinandersetzungen 1975 und 1976 in der Namensfrage der Doppelgemeinde geführt. Ein passender Name wollte sich einfach nicht auffinden lassen und in der Not wurde gar eine Bürgerbefragung durchgeführt. Doch nur 9 % der wahlberechtigten Einwohner nahmen an der Befragung teil. Der meistgenannte Vorschlag Niederau konnte jedoch im Gemeinderat kaum begeistern und so beschloß das Gremium am 25.11.1976, es bei der alten Bezeichnung Eggenstein-Leopoldshafen zu belassen. Die folgenden 1970er, 1980er und 1990er-Jahre waren geprägt von zunehmendem Wohlstand, einer stetigen Verbesserung der Infrastruktur und einem blühenden Kultur- und Vereinsleben.

Besonders große Bauprojekte der Gemeindeverwaltung waren 1975 der Bau des Hallenbads Eggenstein und einer mechanisch-biologischen Kläranlage in Leopoldshafen, 1977 der Bau der Hermann-Uebelhör-Sporthalle, 1981 der Bau einer neuen Friedhofskapelle Leopoldshafen, 1981/82 der Umbau des alten Rathauses Leopoldshafen zum Heimatmuseum, 1987 der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Eggenstein, 1992 der Umbau und die Erweiterung des Rathauses Eggenstein, 1994 der Neubau des Kindergartens Märchenwald und des Feuerwehrgerätehauses Leopoldshafen, 1998 der Neubau des Trinkwasserspeichers Viermorgen, 2003 der Neubau einer Sporthalle im Schulzentrum Eggenstein und des Kindergartens Regenbogenexpress und 2004 der Umbau der Rheinhalle zu einer Kultur- und Veranstaltungshalle. Alle Bauprojekte wurden im Laufe der Jahre durch eine bedachte Finanzpolitik des Gemeinderats und solide Haushaltsführung der Gemeindeverwaltung ermöglicht.

Eine bedeutende Verbesserung der Verkehrsanbindung an die Stadt Karlsruhe und das Umland wurde durch die Realisierung zweier Großprojekte ermöglicht: bis zum Jahr 1978 wurde die Bundesstraße 36 am östlichen Hardtwaldrand neu erbaut und ermöglichte nach Jahrzehnten endlich wieder staufreie Ortskerne und ein schnelleres Fortkommen. 1986 ging dann mit der Weiterführung des Karlsruher Straßenbahnsystems bis Eggenstein-Leopoldshafen ein lang gehegter Traum vieler Einwohner in Erfüllung. In den Jahren nach der Gemeindefusion entstanden weitere Neubaugebiete im modernen Stil und erstmals in ihrer Geschichte erreichten die Baugebiete der Gemeinde Mitte der 1990er-Jahre den Hardtwaldrand. Demzufolge wuchsen auch die Bevölkerungszahlen von 11248 im Januar 1975 auf insgesamt 15256 im Januar 2005.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts präsentiert sich die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen als attraktiver Wohn- und Gewerbeort in direkter Nachbarschaft zu Karlsruhe und beherbergt mit dem ortsansässigen Forschungszentrum Karlsruhe einen unverzichtbaren Bestandteil der Technologieregion Karlsruhe und der wissenschaftlichen Welt.

Der Text stammt von Steffen Dirschka, ehemaliger Gemeindearchivar. Er wurde von Wolfgang Knobloch, ehrenamtlicher Museumsleiter, und der Gemeindearchivarin Katrin Kranich fortgeschrieben. Ausführlicher können Sie alles in den Chroniken der beiden Ortsgemeinden nachlesen, die im Rathaus und der Buchhandlung Krissel erhältlich sind.